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Jury 2021: Richard Kämmerlings

Richard Kämmerlings, geboren 1969 in Hüls am Niederrhein, arbeitet seit 25 Jahren als Literaturkritiker, zunächst im Feuilleton der FAZ, seit 2010 als Redakteur bei der Welt und der Welt am Sonntag in Berlin. Als Juror liest er seit Jahren für den Bremer Literaturpreis und hat 2011 ein Buch über die deutschsprachige Gegenwartsliteratur seit 1989 veröffentlicht.

Lesezeichen oder Eselsohr?

In meiner Bibliothek kann man die gelesenen Bücher an den gelben Post-its erkennen. Leider verschwindet jeder neue Block auf magische Weise in Sesselritzen oder unter dem Sofa, so dass meist doch nur Eselsohren zur Hand sind. Es tut mir auch selbst weh.

Sherlock Holmes oder Miss Marple?

Simon Brenner

Karl Ove Knausgård oder Tove Ditlevsen?

2014 habe ich meinen ersten Knausgård gelesen und den Autor zum Interview getroffen. Seither zerfällt die Gegenwartsliteratur für mich in ein Vorher und ein Nachher.

Tageszeitung im Print oder auf dem Tablet?

Im Print und am Vorabend als PDF auf dem Smartphone. Da scanne ich Politik und Kultur. Beim Frühstück, Mittag- und Abendessen muss ich eine gedruckte Zeitung lesen, dann am liebsten Wirtschaft, Sport, Wissenschaft.

„Breaking Bad“ oder „Bridgerton“?

„Breaking Bad“ ist ein amerikanisches Epos des 21. Jahrhunderts. Mindestens ebenso gut und noch abgründiger ist aber sein Ableger „Better Call Saul“, unfassbar gute Schauspieler wie Bob Odenkirk und Rhea Seehorn. Kim Wexler, was für eine Figur! Und hier steht das Finale noch aus.

Mozart oder Taylor Swift?

Bei Musik bin ich extrem jahreszeitenabhängig. Im Winter Klassik und Karnevalsschlager. Ab dem Frühling nur noch ernsten Indiepop.

Zug oder Auto?

Ich war jahrelang Pendler zwischen Frankfurt und Berlin, habe jedes Wochenende auf der Autobahn Kilometer gefressen und dabei Musil und Proust als Hörbücher neu entdeckt. Jetzt bin ich ein großer Fan des Berliner ÖPNV und der Deutschen Bahn und schaffe dabei höchstens den Drosten-Podcast.

Zeitreise: In die Vergangenheit oder in die Zukunft?

Als Historiker natürlich in die Vergangenheit: In das Berlin, das Köln, das Frankfurt oder auch das Warschau von 1925, als noch eine ganz andere, lichte Zukunft möglich war.