© Meiko Herrmann

Jury 2020: David Hugendick

David Hugendick, das wird schnell deutlich, ist zwar Literaturredakteur von Zeit Online (und das bereits seit 2009), die Themen, über die er schreibt, sind aber sehr viel vielfältiger. Denn neben Rezensionen und Porträts von Autor*innen oder einem Blick auf den Bachmann-Preis beschäftigt er sich als Kolumnist auch gerne mit Fußball oder kehrt für eine Reportage zurück in seine Heimatstadt Bremerhaven. Auch die Oscar-Nacht begleitet er, freut sich über die Adelung des ß, das in den Kreis der Großbuchstaben aufgenommen wurde, und lässt sich sogar zu einem Selbstversuch mit Botox hinreißen.

Beste Voraussetzungen also, um sich in die vielfältigen Sujets der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur einzufühlen. Das macht Hugendick übrigens nicht nur als Juror des Deutschen Buchpreises, sondern auch für den aspekte-Literaturpreis. Zuletzt sei an dieser Stelle sein Twitter-Account @davidhug empfohlen, der so witzig und vielfältig ist wie die Themen, über die er seine Artikel verfasst.

Jetzt geht es ans Eingemachte – entweder, oder? David Hugendick entscheidet:

Bett oder Badewanne? Schreibtisch. Immer etwas gebeugt. Mein Orthopäde freut sich.
Randnotizen – Arbeitshilfe oder Frevel? Arbeitshilfe! Und auch ein eigenes Genre. Es ist ja kaum etwas schöner, als in antiquarischen Büchern die Erkenntnis- und Abneigungsblitze der vorigen Leser zu entdecken.
Lesezeichen oder Eselsohr? Eselsohr. Ich entschuldige mich dafür regelmäßig bei allen Büchern, die ich besitze.
Füller oder Tastatur? Würde sehr gerne Füller sagen. Die Wahrheit ist: „irgendein Kugelschreiber“
Sherlock Holmes oder Miss Marple? Sherlock Holmes.
Effi Briest oder Madame Bovary? Beide.
Bukowski oder Burroughs? Weder noch.
Neues oder altes Literarisches Quartett? Das alte auf YouTube. Da gab‘s auch noch Deko-Farne.
Steven Spielberg oder Lars von Trier? Jim Jarmusch und Cristi Puiu.
Sean Connery oder Daniel Craig? Daniel Craig.
Kaffee oder Tee? Tee. Grün. Kaffee aber völlig in Ordnung.
Couch oder Kneipe? Kneipe, gerne eine ohne Sofas.