Foto: Claus Setzer

Reinhören: Lesung und Gespräch mit Preisträger Bodo Kirchhoff

Bodo Kirchhoff ist der aktuelle Träger des Deutschen Buchpreises. Sein Roman „Widerfahrnis“ erhielt den Preis im vergangenen Oktober. Heute erscheint bereits sein nächstes Buch. In „Betreff: Einladung zu einer Kreuzfahrt“ wird ein Autor von einer Schifffahrtsgesellschaft angefragt, als „Gastkünstler“ an einer Kreuzfahrt teilzunehmen.

Vor einigen Wochen war Bodo Kirchhoff in den Räumen der Deutschen Bank in Frankfurt zu Gast und las sowohl aus seinem preisgekrönten als auch aus seinem neuen, damals noch nicht veröffentlichten Roman.

Hören Sie jetzt in die Veranstaltung hinein!

Hören Sie einen Ausschnitt der Lesung seines preisgekrönten Romans „Widerfahrnis“, einen Ausschnitt aus „Einladung zu einer Kreuzfahrt“ und ein kurzes Gespräch über die Entstehung des neuen Buches. Außerdem haben wir den Autor zu seinen Erfahrungen der letzten Monate und seine aktuellen Projekte befragt.

Das Interview können Sie an dieser Stelle nachlesen:

Wie waren für Sie die Monate nach dem Erhalt des Deutschen Buchpreises?

Kirchhoff: „Ich habe eine Reihe von Lesungen gehalten und bin sonst meiner normalen Arbeit nachgegangen. Da ich schon lange in dieser Tätigkeit bin, es ist ja nicht ein Beruf, gerät dadurch mein Leben nicht durcheinander. Es war eine Woche lang sehr hektisch, während der Buchmesse, auch habe ich dadurch viel Sympathie bekommen und viele Leute wieder getroffen. Ansonsten fielen viele Lesungen an, die ich zuvor aber auch immer gemacht habe, wenn ich ein Buch habe. Bin aber an einer Arbeit gewesen, an der ich ohnehin war und das ist für mich das Wichtigste, dass meine Arbeit weitergeht.“

Sie haben eben erwähnt, dass Sie bereits wieder in einem Projekt sind. Ist dieser geringe Abstand zwischen zwei Projekten für Sie Standard?

Kirchhoff: „Das neue Buch ist ja fertig, ich bin aber in einem Buch, das ich bereits für diese Novelle unterbrochen hatte. Vor der Novelle hatte ich schon an einem Buch gesessen, das ich deshalb unterbrochen habe, weil ich nicht weiter kam. An diesem Buch arbeite ich jetzt und das ist für mich eigentlich normal. Also es gibt bzw. gab in meinem Schreibleben nie diesen Moment wo ich an nichts gesessen habe, sondern es ist immer irgendetwas in der Entstehung.“

Was steht für Sie in der zweiten Jahreshälfte an? Was haben Sie sich vorgenommen?

Kirchhoff: „Vorgenommen… Ich mache das was ich tun muss. Einmal haben wir im Sommer unsere Schreibseminare, meine Frau und ich, in Italien. Das sind die nächsten 3-4 Monate und dann arbeite ich an dem Buch weiter, an dem ich gerade schreibe. Eigentlich steht nur Schreiben auf dem Programm und sonst nichts. Das Schriftstellerleben ist eher eintönig, aber jetzt im Sommer auch abwechslungsreich, aber ohne diese Schreibdisziplin hätte ich sicherlich nicht das geschrieben, was ich geschrieben habe. Wie gesagt, ich bin jemand, bei dem es immer möglich ist, dass etwas dazwischen kommt. Dieses Stück Offenheit habe ich in mir und wenn plötzlich etwas Irrsinniges passiert, dann bin ich vielleicht auch dabei. Das kann sein.“